Die Zuckerrüben warten noch immer auf besseres Wetter und beginnen langsam, aber sicher zu verkümmern. Vielerorts sind die Saaten rund um den 20. März schlecht. Mögliche Gründe zu nennen, ist nach sechs Wochen nahezu unmöglich. Die Aussaat fand unter optimalen Bedingungen statt. Die kühlen Temperaturen waren anschliessend sicher nicht einfach.
Es ist anzunehmen, dass die Zuckerrüben nach 10 bis 15 Tagen den Boden durchstossen haben respektive hätten durchstossen müssen. In jener Zeit war vielerorts ein Deckel vorhanden und die Niederschläge am Osterdienstag waren zu spät, so dass viele Keimlinge unterirdisch verendeten. Eine Ursache war sicherlich die teilweise viel zu tiefe Saat. Je flacher die Zuckerrüben dieses Jahr gesät wurden, desto schöner stehen sie da. Weiter kann der Frost Anfang April einen Einfluss gehabt haben – dieser dürfte aber nur regional und mit kleinen Auswirkungen gewirkt haben.
Force wirkt nicht mehr
Den grössten und wohl schlimmsten Einfluss haben aber die Schädlinge. Die Zuckerrüben sind seit Wochen im heiklen Stadium und überwinden das 2-Blatt-Stadium nicht. Der Schutz von Force war nach 3 Wochen weg, so dass seit einem Monat diverse Bodenschädlinge ihr Unwesen treiben. Dabei ist nicht einmal der gefürchtete Erdfloh das Problem. Sondern vielmehr Erdschnaken, Drahtwürmer und Schnecken. Dies führt zu diversen lückigen Beständen, wo eine Neuansaat unumgänglich ist.
Aussaat bis Mitte Mai möglich
Die Zuckerrüben können bis Mitte Mai ohne Bedenken gesät werden. Allein der Einzelkulturbeitrag von 2100 Franken sollte Motivation genug sein. Zudem sind die Optionen unter den aktuellen Wetter- und Politikbedingungen begrenzt. Ein Umbruch und ein allfälliger Wechsel auf Mais kann aufgrund des regionalen Mais-auf-Mais-Verbots zur Umstellung ganzer Fruchtfolgen führen – dies gilt es grundsätzlich zu vermeiden. Für Auskünfte, Hilfestellungen oder Beratungen steht Ihnen die Schweizerische Fachstelle für Zuckerrübenbau gerne zur Verfügung.