Vielerorts ist der Mais aufgelaufen, die warmen Bedingungen der letzten Woche haben dies begünstigt. Regen ist in vielen Fällen trotzdem bitter nötig.
In den meisten Maisbeständen ist die Herbizidbehandlung bereits durchgeführt worden. Auf Flächen bei denen die Unkrautbekämpfung mechanisch erfolgt, herrschen diese Woche ideale Bedingungen.
Striegeln vor dem Auflaufen oder erst wieder ab dem 3-Blatt-Stadium
Sehr gute Erfolge können durch ein Blindstriegeln vor dem Auflaufen erzielt werden, da die Keimfäden der Unkräuter sehr empfindlich sind. Beim Auflaufen sollte auf einen Striegeleinsatz verzichtet werden, erst ab dem 3-Blatt-Stadium kann Mais wieder vorsichtig gestriegelt werden. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass die Maispflanzen nicht abgebrochen oder verschüttet werden. Idealerweise wird bei sonnigem Wetter am Nachmittag gestriegelt, zu diesem Zeitpunkt sind die Maispflanzen elastischer. Mit dem Striegel wird vor allem im Keimblattstadium der Unkräuter eine sehr gute Wirkung erzielt.
Düngung zusammen mit Hackdurchgang einplanen
Sind die Unkräuter bereits grösser, empfiehlt sich der Einsatz von Hackgeräten. Ab dem 6-Blatt-Stadium ist der Mais unempfindlich gegen Verschütten und durch Anhäufeln können Unkräuter innerhalb der Reihe gut erfasst werden. Gleichzeitig mit einem Hackdurchgang kann die Stickstoffdüngung erfolgen. Da Mais vor allem rund um die Blüte am meisten Stickstoff benötigt, ist eine Düngung im 6-Blatt-Stadium ideal. Sehr gut dafür geeignet ist Harnstoff.
Beim Einsatz von Harnstoff ist darauf zu achten, dass die Düngerkörner möglichst schnell eingearbeitet oder von Regen aufgelöst werden. Liegen die Düngerkörner länger an der Bodenoberfläche, entstehen grosse Stickstoffverluste. Daher ist ein Ausbringen direkt vor oder zu einem Hackdurchgang ideal. Wird an Stelle von Harnstoff Ammonsalpeter verwendet, so sollten die Maispflanzen gut abgetrocknet sein, um Verbrennungen an den Blättern zu vermeiden.
Einsatz von Hofdünger wegen hoher Mineralstoffpreise beliebt
Auf Grund der hohen Mineralstoffpreise wird im Mais vielfach Hofdünger oder flüssiges Gärgut eingesetzt. Dies ist auch im bereits aufgelaufenen Mais möglich. Bis ins 6-Blatt-Stadium kann die Gülle mit der Verschlauchung ausgebracht werden, ohne dass die Maispflanze beschädigt wird. Wie beim Harnstoff ist auch bei den Hofdüngern auf das Wetter zu achten. Gülle ist bodennah auszubringen, auf eine Ausbringung bei hohen Temperaturen ist zu verzichten.
Eier von Kartoffelkäfern gefunden
In Kartoffeln sind vielerorts bereits Eier vom Kartoffelkäfer zu finden. Die Bekämpfungsschwelle liegt bei 30 % der Pflanzen mit Larven und/oder Eigelege beziehungsweise ein bis zwei Herden pro Are.
Ohne Sonderbewilligung können Audienz, Produkte auf Neem-Basis und Novodor eingesetzt werden. Bei diesen ist wichtig, sie gegen die ersten Larvenstadien einzusetzen. Beim Einsatz von Audienz gegen den Kartoffelkäfer müssen einige Eckpunkte beachtet werden. Die Wirkung von Audienz setzt rasch ein, sofern eine genügende Frassaktivität der Larven gewährleistet ist. Bei zu hohen Temperaturen setzen die Larven die Frassaktivität aus, zusätzlich wird das Produkt durch eine hohe Sonneneinstrahlung rasch abgebaut, was die Wirkung auf den Schädling verringert.
Andere Produkte sind nur mit Sonderbewilligung erlaubt. Diese sollten jedoch sehr zurückhaltend eingesetzt werden, da sie kaum nützlingsschonend sind und dadurch beispielsweise auch die natürlichen Blattlausfeinde dezimieren.