Diese Woche waren die Wetterbedingungen günstig für die Unkrautbekämpfung und je nach Situation auch für den Einsatz des Wachstumsreglers CCC. Mit den gemeldeten Niederschlägen sind die weiteren Feldarbeiten aufzuschieben, bis die Böden genügend abgetrocknet sind.

Anfälliges Stadium in den meisten Parzellen überwunden

Die warmen Temperaturen dieser Woche waren sehr günstig für den Stängelrüssler, aber auch für das Rapswachstum. In den meisten Parzellen ist das anfällige Stadium überwunden. Falls eine Stängelhöhe von 20 cm noch nicht erreicht ist, speziell an Standorten mit hohem Druck, sollte der Stängelrüssler weiterhin beobachtet werden.

Die zugelassenen Wirkstoffe unterscheiden sich einzig durch die Abdriftauflagen von entweder 20 oder 100 m. Wird eine späte Bekämpfung nötig und sind bereits Glänzkäfer vorhanden, kann das Mittel «Blocker» von Omya verwendet werden.

Erste Rapsglanzkäfer entdeckt

Die ersten Rapsglanzkäfer sind eingeflogen. Dieses Insekt ist unbedeutend, solange die Blütenknospen noch nicht die obersten Blätter überragen (Stadium DC 53). Danach gilt es, den Raps regelmässig zu kontrollieren, indem man während den wärmsten Stunden des Tages an10 verschiedenen, gut verteilten Stellen, genügend weit vom Rand entfernt, die Hauptblütenstände von 5 Pflanzen kontrolliert. Dabei wählt man 5 benachbarte Pflanzen in einer Reihe, unabhängig von deren Grösse und ­Befall. 

Bis zum Stadium 57 (Blüten der sekundären Infloreszenzen sichtbar) lautet die Bekämpfungsschwelle 6 Glanzkäfer pro Pflanze bzw. 4 in schwachen Beständen. Bei guter Platzierung reicht eine Behandlung. Dazu sollte der Hauptflug beendet sein, sonst fliegen nach der ­Behandlung noch zahlreiche Glanzkäfer ein. Es ist ganz wichtig, dass nicht vor dem Stadium DC 53 eingegriffen wird.

Unkraut im Getreide zeitnah bekämpfen

Wenn die Hauptbehandlung zur Unkrautregulierung im Getreide noch nicht erfolgt ist, sollte dies so bald wie möglich stattfinden, da die Unkräuter und Ungräser wegen der milden Herbst- und Winterbedingungen eher weit entwickelt sind. Auf die Behandlung dürfen keine Frostnächte folgen. Zudem sollte die Kultur genügend abgetrocknet sein und es darf mindestens 4 Stunden nach der Behandlung nicht regnen. Bei Produkten wie Othello, Archipel oder Sprinter (Dosierung 220 g/ha) muss allerdings darauf geachtet werden, dass das Einsatzstadium von DC 30 (Ähren­anlage 1 cm gross) nicht überschritten wird. 

Für die Korrekturbehandlung gegen ausdauernde Unkräuter wie Disteln und Blacken ist es vielerorts noch zu früh. Diese mehrjährigen Unkräuter müssen für eine optimale Wirkung gut entwickelt sein (10–20 cm). In Parzellen mit viel Klebern können dann Mittel mit Florasulam (z. B. Primus) und/oder Fluroxypyr (z. B. Starane) beigefügtwerden.

Unkrautbekämpfung im Nachauflauf in Eiweisserbsen 

Falls die Unkrautbekämpfung in den Sommereiweisserbsen nicht im Vorauflauf stattgefunden hat, kann diese im Nachauflauf im Stadium «2–4 Blattetagen» gemacht werden. Entweder wird Bolero oder eine Mischung aus einem Bodenherbizid (Pendimethalin) und einem Kontaktmittel (Bentazone) verwendet. Es ist wichtig, dass die Unkräuter nicht weiter als im 2-Blatt-Stadium sind. Mittel, die Bentazon enthalten (Basagran usw.), wie auch Mittel mit der Aktivsubstanz Aclonifene (Bandur usw.) sind in den S2-Zonen verboten. Mehr zu möglichen Mischungen und Empfehlungen ist im Mittelheft «Pflanzenschutzmittel im Feldbau 2023» beschrieben. Für einen mecha­nischen Eingriff mit dem Hackstriegel sind im Moment die Bedingungen nicht gegeben.