Der Käsemarkt war in den letzten zwei Jahren für fast alle Beteiligten ein Eldorado. Die Produktion legte zu, und die Exporte florierten. Schon länger warnt die Branche allerdings vor einem Abflauen des Trends, der in erster Linie durch den vermehrten Heimkonsum während Corona getrieben war.
Gewinner und Verlierer
Die Zahlen der Treuhandstelle Milch bestätigen nun diese Befürchtungen, im Februar nahmen die Exporte gegenüber 2021 um 4,7 % ab, kumuliert für Januar und Februar waren es 2,6 %. Zwischen den Sorten gab es allerdings markante Unterschiede. Der Sbrinz etwa legte um fulminante 95,4 % zu, und der Gruyère bleibt mit 3,1 % auf Wachstumskurs. Zu den Verlierern gehörten Tilsiter (−18,3 %), Appenzeller (−15,7 %), Emmentaler (−5,5 %) und Tête de Moine (−4,9 %). Am härtesten hat es den Switzerland Swiss erwischt (−45,7 %).
Rückläufig sind aber auch die Importe, hier betrug der Rückgang im Februar 6,7 %, für die ersten zwei Monate waren es 4,9 %. Am stärksten gelitten hat das Weichkäse-Segment mit 13,1 % Abnahme. Die Zahlen sind allerdings noch mit Vorsicht zu geniessen, da sie stark abhängig sind von Aktivitäten zur Verkaufsförderung und Lieferterminen, welche saisonal variieren.
Und der Käsereimilchpreis?
Vor diesem Hintergrund dürften auch die Verhandlungen über eine Preiserhöhung von Käsereimilch von Vorsicht geprägt sein. Nach den 5 Rp. Richtpreiserhöhung bei der Industriemilch ist der Druck vonseiten Milchproduzenten hier hoch. Resultate sollen noch keine vorliegen.