Die Situation wünschte man sich seitens der Produzenten jahrelang herbei: Es sollte immer ein Kilo Milch zu wenig auf dem Markt sein, um die Preise in die gewünschte Richtung zu lenken. Diese Lage ist nun eingetreten. Diverse Abnehmer tun sich schwer, die gewünschte Menge zu erhalten und die Preissignale deuten nach oben. Wenn nicht alles täuscht, wird demnächst eine Richtpreiserhöhung beschlossen.
Durchschnitt bei 184 016 kg pro Betrieb
Trotz diesen an sich günstigen Marktsignalen ist die Produktion praktisch unverändert bei gut 3,4 Mio t geblieben und die Zahl der Produzenten hat weiter überdurchschnittlich abgenommen. Der Strukturwandel ist bei den Milchproduzenten mit 2,6 Prozent im Jahr 2021 etwa doppelt so gross wie bei der Gesamtzahl der Betriebe.
Gegenüber dem Vorjahr reduzierte sich die Zahl der Betriebe laut der Jahresstatistik 2021 der Treuhandstelle Milch um deren 471 auf 17'925. Damit sind es erstmals unter 18'000 Milchproduzenten. Erst 2018 war erstmals die 20'000er-Grenze unterschritten worden. 2010 gab es noch über 26'000 Betriebe.
Gleichzeitig gab es einen weiteren markanten Zuwachs bei der Grösse des Durchschnittsbetriebs. Dieser produzierte 2011 noch 132'723 kg, im vergangenen Jahr waren es 184'016 kg pro Betrieb (plus 38,6 %).
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807 Betriebe mit über 500'000 kg
In denselben zehn Jahren stieg die Zahl der Betriebe mit Produktionsmengen über 500'000 kg von deren 357 (2011) auf 807. Um nicht weniger als 15 Prozent ist in derselben Zeitspanne auch die Produktion pro Hektare gestiegen. Sie lag 2021 bei 6502 kg/ha.
Klare Verschiebungen zeigt auch die Verwertungsstatistik. Seit 2011 hat die Milchmenge für Käseproduktion um 10,3 Prozent zugelegt. Gleichzeitig hat die Butterproduktion um 17,1 Prozent abgenommen.