Vor gut gefüllten Rängen hat Aaremilch in Kirchberg die erste von zwei Infoveranstaltungen für Produzenten durchgeführt (2. Durchführung am 14. April 2022 in Thun). Die Marktentwicklung beurteilt Präsident Ruedi Bigler als positiv.

Butterimport: «Etwas Gutes»

Er erinnerte zunächst an die harten Verhandlungen in der Branchenorganisation Milch (BOM). Hier wurde bekanntlich eine Richtpreis-Erhöhung von 5 Rp. beschlossen. Diese werde Aaremilch ab 1. Mai 2022 umsetzen. Die fortgesetzten Butterimporte bezeichnete Bigler als «für uns etwas Gutes». Sie drückten aus, dass auf dem Markt leichte Knappheit herrscht. Gastredner Stephan Hagenbuch gab Bigler recht. Der SMP-Direktor bezeichnete die Marktsituation als «einmalig».

Geschäftsführer Donat Schneider zeigte die positiven Auswirkungen auf den Aaremilch-Preis auf. Dieser sei von 52 Rp. im Jahr 2016 auf aktuell 65,14 Rp. angestiegen. Lobend erwähnte er auch den hohen Anteil A-Milch, der gesamtschweizerisch im Moment 83,5 % betrage. Sein Fazit: «Die Richtung stimmt. Aber die grosse Frage ist: wie nachhaltig ist die positive Entwicklung?»

Wiesenmilch: von 0 auf 33,4 Mio kg

Andreas Stämpfli informierte über die Entwicklung der diversen Milchkategorien. Ein starkes Wachstum war bei der Wiesenmilch zu verzeichnen (von 0 kg im Jahr 2018 auf 33,4 Mio kg 2021). Zuwächse gab es auch bei Bio, wobei hier die Zahl der Umsteller stark abgenommen hat. Die A2-Milch, eine Aaremilch-Spezialität, wächst ebenfalls, allerdings auf noch bescheidenem Niveau (2021 rund 2 Mio kg).

Die gesamte Milchmenge hat um rund 10 % auf 200 Mio kg abgenommen, wie es auf Nachfrage eines Teilnehmers verlautete. Aufgrund der Nichtwiederwahl eines Verwaltungsrats sei der Milchring Schwarzenburg mit seinen rund 20 Mio kg ausgetreten.