«Momentan sind wir im Büro, am Abrechnen und Budgets erstellen», sagt Michael Gabathuler, Betriebsleiter Forst- und Werkbetrieb vom Zweckverband Falknis Maienfeld. Der Dienstleistungsbetrieb erledigt Unterhalts- und Pflegearbeiten im Bereich Strassen und Plätze, Natur- und Erholungseinrichtungen, Friedhof, Gründeponie, Entsorgungs- und Recyclingplätze und Alpinfrastrukturen.
Auf drei A-4-Blättern ist das «Arbeitsprogramm Alpen und Weiden» minutiös aufgezeichnet; für jeden Monat gibt es eine Detailplanung. «Auch wenn die meisten, die auf unseren vier Alpen tätig sind, ihren Arbeitsort kennen», hält der Betriebsleiter fest, «ist es wichtig, dass bei Bedarf eine Liste konsultiert werden kann.» Zudem werde darauf geachtet, dass für das ganze Alppersonal die gleichen Regeln gelten würden.
Putzen und einwintern
Nach der herrlichen, aber auch strengen Zeit auf der Alp gilt es, die Gülle auszubringen und die Güllegrube zu reinigen, die Güllepumpe, Schläuche und den Weidebrunnen einzuwintern, die Reservoire und Wassernetze sowie die Druckleitung des Elektrizitätswerks zu entleeren, die Sennerei stillzulegen, die Vakuumleitungen zu reinigen, die Grenzzäune abzubrechen und die Gatter auszuhängen, die Gebäude zu schliessen und einzuwintern, die Entwässerungsrinnen zu unterhalten.
Für alle vier Sässe wird ein Inventar aufgenommen. Fehlende oder defekte Inventarteile werden ersetzt oder repariert. Der Alpweg wird über den Winter geschlossen. Hans Ruedi Möhr, Facharbeiter Zweckverband Falknis, Alpvorarbeiter auf der Alp Egg und Landwirt, kümmert sich um Objekte und Gerätschaften, die einer Überholung oder Reparatur bedürfen.
Das Budget fürs nächste Jahr
«Weiter beschäftigen wir uns mit dem Budget für Arbeiten, die im nächsten Jahr anstehen», erklärt Michael Gabathuler. Zurzeit seien sie beschäftigt mit den Plänen für den neuen Schweinestall auf der Alp Stürfis, wofür 140‘000 Franken bereits bewilligt seien. Bei unserem Besuch auf der Alp im Juli beeindruckten die Journalistin vor allem die 42 Alpschweine, welche sich glücklich lächelnd entweder im feuchten Sand suhlten oder ausgestreckt im Schatten der Hütte faulenzten. Jetzt bekommen sie noch ein neues Gebäude, das wir ihnen herzlich gönnen. Im Gegensatz zu dem, was wir manchmal lesen und hören, ist dort oben der beste Beweis, dass unsere Nutztiere es gut haben.
Die Abrechnungen für Grasmiete und Hirtenlöhne erfolgt über die Stadt Maienfeld; die Abrechnungen für die Bestossung über die Senntumsgenossenschaft Maienfeld. Das Alpleben beinhaltet mehr als einen fröhlichen Alpaufzug und eine beschwingte Alpabfahrt, mehr als drei Monate ein zwar strenges, aber unbeschwertes Älplerleben. Die restlichen neun Monate des Jahres gibt es ebenso stets etwas zu tun.
Die Maienfelder-Alpen
Die BauernZeitung berichtet in drei Teilen über die 1310 Hektaren Alpen, die der Stadt Maienfeld, nicht der Bürgergemeinde, gehören. Im ersten Teil stellten wir die Alp vor, die schweizweit als eine der grössten Milch verarbeitenden Alpen gilt, und berichteten über die mehrere Wochen dauernden Vorbereitungsarbeiten. Im zweiten Teil erzählten wir vom ereignisreichen Tag, an dem wir mit Alpmeister Alfons Zindel die verschiedenen Alpen besuchen durften. Heute halten wir Nachschau. Michael Gabathuler, Betriebsleiter Forst- und Werkbetrieb vom Zweckverband Falknis Maienfeld, erläutert die organisatorischen Arbeiten, welche im Tal anstehen, seit auf den Alpen Ruhe eingekehrt ist.
Teil 1: Maienfeld: die Stadt mit den 1310 Hektaren Alpen
Teil 2: Auf Maienfelds Alpen werden 18 Tonnen Alpkäse und 3 Tonnen Alpbutter produziert
