Dieses Jahr ist ein gutes Jahr für unsere Kirschbäume. Sie tragen so viele Kirschen wie schon lange nicht mehr. Natürlich muss das Wetter mitspielen, denn sonst ist eine reiche Ernte von Anfang an schon Geschichte. Zu Hause gingen fast alle täglich zu den Hochstammbäumen, um zu kontrollieren, ob die Kirschen schon genügend reif für die Ernte waren.

Vor kurzem war der erste Baum so weit, und ich ging voller Vorfreude die ersten Früchte pflücken. Meine zwei Körbe hatte ich dann auch schnell gefüllt.

Riesige Prozedur

Dann ging es an das Entsteinen der Kirschen. Von Hand wäre das eine riesige Prozedur, darum haben wir eine super Entsteinungsmaschine, mit der man viel effizienter arbeiten kann. Die entsteinten Kirschen wurden dann mit Zucker eingekocht, in heiss ausgespülte Gläser abgefüllt und nach dem Abkühlen beschriftet.

Mit der leckeren Kirschkonfitüre konnten wir unseren Konfitürenvorrat wieder aufstocken. Denn der Vorrat vom letzten Jahr war schon längst gegessen worden. Nur noch einzelne Quittengelee-Gläser standen im Vorratsschrank.

Volle Mägen

Am nächsten Tag wollte der Rest meiner Familie – mit Leiter und Hoflader ausgestattet – weiter Kirschen pflücken. Sie gaben ihr Vorhaben allerdings schnell wieder auf, weil der Grossteil der Früchte bereits verschwunden war. Die Krähen waren schneller gewesen und haben sich ihre Mägen vollgeschlagen. Und auch die Kirschfruchtfliege liess nicht lange auf sich warten.

Nicht gut Kirschen essen

Mit dieser Spezies ist nicht gut Kirschen essen, weil man jede einzelne Kirsche genau unter die Lupe nehmen und nach Löchern absuchen muss, bevor man sie essen kann. In der nächsten Saison müssen wir unbedingt Fruchtfliegenfallen aufstellen, um ihren Bestand zu dezi­mieren.

Zur Person
Julia Grüter aus Ruswil LU macht dieses Jahr das Vorstudienpraktikum für das Studium der Agrarwissenschaften an der HAFL. Anfang August 2021 hat sie in Puidoux VD bei Familie Chevalley angefangen. Der Familienbetrieb verkauft im Hofladen Schafmilchglace und -joghurt sowie viele weitere Produkte.