Die Eltern meines Chefs Michael züchteten schon einige Zeit Simmentaler. Diese Rasse passt perfekt zum Betrieb. Die Freude an den reinen Simmentalerkühen hat Michael schon als Kind mitbekommen. Jetzt ist er stolzer Züchter von rund 80 reinen Simmentalern. Der Chef ist in der Geschäftsleitung der schweizerischen Vereinigung zur Erhaltung und Förderung der reinen Simmentaler Fleckviehrasse (SVS), kurz: dem Simmentaler-Reinzucht-Verein. Er muss deshalb oft an Sitzungen teilnehmen. Sein Zuchtziel ist eine grosse, schwere, muskulöse Kuh mit einem gesunden, breiten und gut verbundenen Euter. Natürlich sind auch wirtschaftliche Aspekte zu beachten, wie etwa Fett- und Eiweissgehalt, Kappa-Kasein und die Zellzahlen.
Zwei Ausnahmen von Ursina
Zirka am 20. Dezember kommt dann der Zuchtstier Alpiger in den Stall, das ist ein Sohn der Apollo Herta von Ueli Oesch, Schwarzenegg. Herta ist mit EX 94 im Euter linear beschrieben. Vor rund sieben Jahren kaufte die Familie Amey von meinem Elternbetrieb ein Braunvieh-Rind, die Herbi Ursina. Sie machte zwei Kuhkälber, eines von Jorat und eines von Melk. Ursina mussten wir letzte Woche ausmerzen, sie wollte nicht mehr tragend werden. Ich war ein bisschen traurig, denn es war eine sehr gute Kuh, wie eben die Braunen sind, was Charakter anbelangt. Das Jorat-Rind werden wir bald besamen. Und das Melk-Rind wird im März jährig.
Bald alles geschoren
Beim schlechten Wetter letzte Woche haben wir fleissig Galtkühe und Rinder geschoren und gewaschen. Alle Kühe und grossen Rinder sind jetzt geschoren. Jetzt bleiben nur noch die kleinen Rinder. Jedes Tier wird von Kopf bis Fuss geschoren. Die frisch geschorenen Tiere sehen einfach schön aus.
Das ist mein allerletzter Tagebuch-Bericht. Ich hoffe, ich konnte euch ein bisschen unterhalten und die Perspektiven von meinen Lehrbetrieben aufzeigen. Es hat grossen Spass gemacht, umso mehr mit diesen ganzen positiven Rückmeldungen.
Zur Person:
Toni Bergmann absolviert in Aillères (Montbovon FR) sein 2. Lehrjahr bei der Familie Michael und Juliana Amey. Dort werden rund 28 reine Simmentalerkühe gemolken und die Milch wird im Sommer auf der Alp verkäst. Die Viehzucht steht hierim Mittelpunkt. Bergmann erzählt jede zweite Woche, was auf dem Betrieb gerade läuft.