Jeden Dienstag wird hier auf dem Hof Joghurt hergestellt. Meine Chefin macht jeweils am Tag zuvor aus einem Teil der Schafsmilch Naturejoghurt. Am Dienstag, nachdem wir am Morgen den Stall gemacht haben, bekleben wir die Gläser mit Etiketten und bereiten alles vor, damit wir nach dem «Zmorge» beginnen können. Wir haben alle eine Liste mit der Anzahl der bestellten Menge bei uns.
Breites Sortiment
Wir stellen mehr als zehn verschiedene Geschmacksrichtungen her. Das Angebot wird der Jahreszeit angepasst. So gibt es immer ein saisonales Angebot an Joghurts. Im Frühling bis Sommer haben wir zusätzlich Rhabarber, Kirsche und Aprikose. Im Herbst und Winter werden diese Sorten durch Zwetschgen, Marroni, Raisinée (Birnendicksaft) und Apfel ersetzt. Diese atypischen Aromen finde ich grossartig. Marronijoghurt kannte ich vorher nicht und jetzt ist es mein neues Lieblingsjoghurt.
Zu Beginn, als ich mit meinem Praktikum anfing, dachte ich, dass die Joghurts einen starken Geschmack haben, wie ich es von Ziegenmilchprodukten her kenne. Meine Sorge war aberunbegründet, weil das Joghurt aus Schafsmilch genauso gut schmeckt wie jenes aus Kuhmilch.
Verschiedene Aufgaben
Meine Aufgabe bei der Fabrikation ist es, die verschiedenen Sorten aus Naturjoghurt, Fruchtkonzentraten und Zucker anzurühren. Meine Chefin leert das Joghurt anschliessend in den Trichter und die Maschine füllt die Becher damit. Sie legt die passenden Deckel darauf, welche danach mit dem Becher verschweisst werden. Ophélie, die Lehrtochter, befestigt dann das Datum an die fertigen Becher und verteilt sie in die Kisten für die Kunden. Normalerweise stellen wir jeden Dienstag um die 500 Joghurts her. Kurz vor dem «Zmittag» wird alles aufgeräumt, bis es dann am folgenden Dienstag weitergeht.
Zur Person:
Julia Grüter aus Ruswil LU macht dieses Jahr das Vorstudienpraktikum für das Studium der Agrarwissenschaften an der HAFL. Anfang August 2021 hat sie in Puidoux VD bei Familie Chevalley angefangen. Der Familienbetrieb verkauft im Hofladen Schafmilchglace und -joghurt sowie viele weitere Produkte.
