Im letzten Herbst hat mein Lehrbetrieb die alte Werkstatt auf dem Betrieb aufgegeben und in der Maschinenhalle ein Abteil in eine neue Werkstatt umfunktioniert.

Mehr Platz zum Arbeiten

Die Raumverhältnisse sind um ein Vielfaches grösser als vorher. Im Vergleich zu früher kann heute problemlos an mehreren Maschinen gleichzeitig gearbeitet werden. Zuletzt hatten wir die Kartoffelerntemaschine sowie die Kombirundballenpresse mit einem Traktor darin platziert, um daran zu arbeiten. Das funkferngesteuerte Rolltor ermöglicht es, die grosse und hohe Einfahrt bequem zu schliessen. Als gelernter Mechaniker sehe ich gerade in den Platzverhältnissen einen grossen Vorteil. Nebst laufenden Revisionen können so jederzeit dringende Reparaturen parallel erledigt werden, ohne offene Baustellen unnötig zu verschieben.

Ballenwagen wird modifiziert

Nun haben wir den Ballenwagen in die Werkstatt geholt. Für den Strassentransport haben wir eine Konstruktion gefertigt, um die Ballenzange mitführen zu können. So kann der Traktor mit Frontlader ohne Anbaugerät auf der Strasse fahren. Die Halterung am Heck wird bei Bedarf heruntergeklappt und mit Bolzen gesichert. Die Zange wird nach dem Ankuppeln auf die Halterung ebenfalls verbolzt und zusätzlich mit einem Spanngurt gesichert. Die Längenanforderungen einzuhalten und zugleich die Konstruktion handlich zu machen, war eine Herausforderung. Mein Lehrmeister und ich haben regelmässig unsere Ideen ausgetauscht und fleissig geschlossert und konstruiert. Zugegeben, solche Arbeiten lassen das ursprüngliche Landmaschinenmechanikerherz höher schlagen.

 

Der Autor

Lukas Streit (31) ist gelernter Landmaschinenmechaniker und dipl. technischer Kaufmann. Nachdem seine Eltern den Betrieb in Hagneck BE aus langjähriger Pacht kaufen konnten, entschloss er sich, mit seiner Frau und den zwei Kindern den elterlichen Betrieb weiterzuführen. Nun macht er die berufsbegleitete Nachholbildung zum Landwirt EFZ auf dem Betrieb von Mathias und Andrea Wyss in Werdthof, Kappelen BE.