Wir sperrten die zwölf Erstlingskühe und die Kuh Narzisse (dritte Laktation) in das Fressgitter und gaben ihnen genügend Heu. So standen sie zufrieden still und frassen. Anschliessend wuschen wir die Tiere, denn es war ein besonderer Tag. Linearen stand auf dem Programm. Beim Linearen kommt ein Experte (Einstufer der Linear AG) direkt auf den Betrieb und bewertet die angemeldeten Tiere. Ich finde es sehr schön, dass die Tiere auf meinem Praktikumsbetrieb in Dündingen für das Bewerten hergerichtet werden. Auch der Experte hatte grosse Freude, solch schöne Tiere sehen zu können und lobte uns für die Arbeit.

Beurteilung nach Kriterien

Nach dem Lob ging es auch direkt los und der Fachmann näherte sich der ersten Kuh. Er nahm ein Massband hervor und mass als erstes ihre Grösse und erklärte mir fortlaufend, was er machte.

Er bewertet eine Kuh nach mehr als 20 Aussenmerkmalen und kann diese mit einer Note von eins bis neun einstufen.Die Merkmale setzen sich aus vier Hauptkriterien zusammen: Format und Kapazität (25 Prozent), Becken (10 Prozent), Euteranlage (40 Prozent) und Gliedmassen (25 Prozent). Am Ende resultiert eine Gesamtnote zu 100 Prozent.

Stolz auf die Resultate

Nach einer guten Stunde war das Linearen vorbei. Das Resultat konnte sich sehen lassen. Die Durchschnittsnoten der Hauptkriterien waren: 81.9 Punkte für Format und Kapazität, 81.3 Punkte für Becken, 82.3 Punkte für Euteranlage und 83.5 Punkte für Gliedmassen. Auf die Erstlingskuh Dolaria sind wir besonders stolz. Sie erreichte eine Gesamtnote von 85 Punkten («very good»). Die Kuh Narzisse wurde vom Einstufer für «excellent» vorgeschlagen, was am nächsten Tag durch einen anderen Einstufer bestätigt wurde. Die Freude über diesen erfolgreichen Tag im Stall war deutlich zu spüren.

Zur Person: 

Eliane Geissbühler ist gelernte Pferdefachfrau EFZ. Im August hat sie das einjährige Vorstudienpraktikum fürdas Agronomiestudium der HAFL in Düdingen FR, bei Familie Schafer, begonnen. Der Betrieb umfasst rund 80 Milch­kühe und Aufzucht. Auch eine Obstplantage mit Äpfeln, Birnen und einer Freiburger Spezalität, den Poire à Botzi AOP, befindet sich auf dem Hof. Es gibt auch eine Mastpoulethalle mit zirka 4500 Tieren.