Nach 35 Tagen Mast war am 28. April um 10 Uhr Verladezeit für knapp 4500 Poulets meines Praktikumsbetriebs. Eine sehr praktische Zeit zum Verladen – nicht mitten in der Nacht und nicht während den Stallzeiten. Acht Stunden vor dem Verladetermin räumen wir das Futterband weg, denn die Poulets dürfen nur nüchtern verladen werden. Der Zugang zum Wasser muss allerdings gewährleistet sein. Mein Praktikumsbetrieb produziert Optigal-Poulets in Zusammenarbeit mit der Firma Micarna.

Wir müssen daher nur die Tiere in die Kisten packen und auf die Paletten stapeln. Der Camionfahrer der Micarna fährt auch den Stapler und verlädt die Paletten mit den Poulets auf den Camion.

Präzision beim Verladen ist das A und O

Sobald alle eingerichtet sind, kann das Verladen beginnen. Das geschieht bei schwachem Licht, damit sie ruhig sind und um Stress zu vermeiden. Beim Verladen selbst muss darauf geachtet werden, dass alle Kisten richtig geladen werden. Das heisst, es gibt eine schwarze und eine orange Seite. Die orange Seite wird als Vorderseite betrachtet. Es ist wichtig, dass die Kisten alle gleich gestapelt werden, da das Schlachten des Geflügels Fliessbandarbeit ist und maschinell funktioniert. Wenn also eine Kiste verkehrt herum geladen wurde, muss der ganze Mechanismus abgeschaltet werden. Dies beansprucht viel Zeit.

Teamarbeit ist gefragt

Mittlerweile sind wir ein eingespieltes Team und jeder weiss, was zu tun ist. Vier Leute packen die Poulets in Kisten, je zwölf Stück pro Kiste, und zwei Leute stapeln die vollen Kisten auf die Paletten. Für das Verladen benötigen wir zirka eine Stunde. Anschliessend gibt es etwas zu trinken und ein Sandwich. Dann beginnt die Vorbereitung für die neue Serie von vorne, die Halle wird ausgemistet, gewaschen und desinfiziert.

Zur Autorin
Eliane Geissbühler ist gelernte Pferdefachfrau EFZ. Im August hat sie das einjährige Vor­studienpraktikum fürdas Agronomiestudium der HAFL in Düdingen FR, bei Familie Schafer, begonnen. Der Betrieb umfasst rund 80 Milch­kühe und Aufzucht. Auch eine Obstplantage mit Äpfeln, Birnen und einer Freiburger Spezialität,den Poire à Botzi AOP, befindet sich auf dem Hof. Es gibt auch eine Mastpoulethalle mit zirka 4500 Tieren.