Das ist etwas, was ich in der Ausbildung als Landwirtin sehr schätze: die Vielseitigkeit, die dieser Beruf mit sich bringt. Man kann viele seiner Stärken nutzen, sei es im Kontakt mit Menschen und dem Umgang mit ihnen, oder die Faszination für die Baustelle. Diese hat mich in der letzten Zeit auch gepackt, und zwar hatten wir eine richtige Baustelle auf unserem Hof, mit Bagger und allem Drum und Dran.
Eine technische Panne im falschen Moment
Wir haben einen Teil unserer Scheune betoniert, damit wir eine ebene Fläche haben, um gut mit den Maschinen hineinfahren zu können. Der Bagger hat den Boden rausgespitzt, und wir haben an den Rändern noch mit einer Handmaschine nachgeholfen, damit es einen sauberen Abschluss gibt. Danach haben wir Armierungseisen verlegt, sodass dann der Boden auch richtig gut und fest hält zum Tanzen – wieso tanzen, sage ich euch zu einem späteren Zeitpunkt.
Doch als es dann so richtig spannend wurde auf der Baustelle, als nämlich der Beton kam, da hatte ich Schule. Und das Allerblödeste war, dass genau an diesem Tag auch noch die Stallkamera ausfiel und ich nicht mal so zuschauen konnte.
Ein Missgeschick im Doppelpack
Doch kein Problem, ich durfte ja dann noch selber mit anpacken beim Betonieren. Wir haben noch eine Rampe betoniert, damit es keinen Absatz gibt. Und ja: Ich hatte wie immer einen Riesenspass. Als der Beton kam und ich ihn mit vollem Elan an die richtige Stelle brachte und er tipptopp glatt war, da stand ich mitten in den Beton hinein.
«Typisch», würde mein Grosi jetzt sagen. Doch als alles wieder geglättet war, machte mich mein Seniorchef darauf aufmerksam, dass das ein gutes Foto gegeben hätte für meinen Tagebuch-Bericht. Doch es war zu spät. An dieser Stelle: Danke, Hans Ueli, dass dir dasselbe Missgeschick nochmal passiert ist!
Zur Person: Samira Furrer ist in Holziken AG aufgewachsen. Ihr war bereits als kleines Mädchen klar, dass sie Landwirtin werden wollte. Beim Äussern des Berufswunsches stiess sie in ihrer schulischen Laufbahn manchmal auf Kritik, aber nichtsdestotrotz verfolgte sie ihren Traum weiter. Sie absolviert ihr zweites Lehrjahr bei Florian Büchli in Elfingen AG, einem Rebbaubetrieb mit Mutterkühen. Ihr Ziel ist es, einen riesigen Hofladen zu führen.