April, April…. Das passt wohl am besten zu den aktuellen Wetterbedingungen, welche wir in den vergangenen Tagen hatten. Während wir auf dem Lehrbetrieb vor zwei Wochen die Rüben gesät haben, sind diese auf dem elterlichen Betrieb bereits seit Mitte März im Boden, was in der Vergangenheit in unseren Moosparzellen eigentlich immer funktionierte. Nur dieses Jahr ist es etwas anders.

Die Rüben im Keim erwischt

Wer kennt das nicht als Landwirt mit frostempfindlichen Kulturen: Das mulmige Bauchgefühl, wenn im April unerwünschte Kälte eintritt. Unsere Rüben waren genau im Keimblattstadium. Eben genau so, wie es nicht sein sollte, wenn der Frost kommt. Nach den kalten Nächten haben wir die Lage vor Ort besichtigt und leider feststellen müssen, dass nur ein kleiner Teil dem Frost entkommen ist. Auf den ersten Blick hatte man das Gefühl, ein Teil der Parzelle habe es überlebt, doch bei genauerer Betrachtung war gut zu erkennen, dass fast überall braun abgefrorene Keime oder bereits Lücken vorzufinden waren.

Den Blick nach vorn richten!

Doch was bringt es, lange den Kopf hängen zu lassen, denn das Bauernleben geht weiter. Und so schnell wie sie erfroren waren, so schnell wurden die Rüben auch wieder erneuert. Keine vier Stunden nach der Feldbegehung war die Parzelle bereits wieder mit der Egge bearbeitet und neu angesät. Nicht zuletzt dank der tollen Unterstützung von unserem Nachbarslohnbetrieb Barbey, der in solchen Situationen stets rasch zur Stelle ist und dabei hilft, aus Alt wieder Neu zu machen.

 

Der Autor

Lukas Streit (31) ist gelernter Landmaschinenmechaniker und dipl. technischer Kaufmann. Nachdem seine Eltern den Betrieb in Hagneck BE aus langjähriger Pacht kaufen konnten, entschloss er sich, mit seiner Frau und den zwei Kindern den elterlichen Betrieb weiterzuführen. Nun macht er die berufsbegleitete Nachholbildung zum Landwirt EFZ auf dem Betrieb von Mathias und Andrea Wyss in Werdthof, Kappelen BE.