Schon in vorherigen Berichten hatte ich über zwei Schafe berichtet, die an einer Euterentzündung gestorben sind. Nun war im April ein drittes Schaf betroffen. Jedoch verstarb dieses Schaf nicht. Es ist das erste Schaf auf dem Betrieb, das jemals eine solche Entzündung überlebte.

Ein tödlicher Erreger

Normalerweise breitet sich der Erreger innerhalb einiger Stunden im ganzen Körper des Schafes aus und selbst durch die verschriebenen Medikamente der Tierärzt(innen) konnten die Schafe nie gerettet werden.

Die tapfere Lieselotte

Dieses Schaf, ich nenne es ab jetzt Lieselotte, bekam keine Medikamente und überstand die Infektion. Wie bei den Kühen lief der infizierte Teil des Euters dunkelviolett an und begann abzusterben. Ich kontrollierte Lieselotte täglich und konnte so fortlaufend das Stadium des Euters beobachten. Im Mai begann sich die abgestorbene Hälfte vom Rest des Euters zu trennen. Von nun an musste ich die Wunde täglich desinfizieren. Lieselotte haben wir gemeinsam mit den Schafen, die nicht abgelammt oder eine Fehlgeburt hinter sich hatten, von der Herde separiert. Sie verhält sich immer aktiv und frisst normal. Jedoch fällt ihr die Wolle aus. Das passiert den Schafen immer, wenn sie zuvor krank waren.

Unkrautbekämpfung

Durch die guten Wetterbedingungen wächst das Gras rasant und mit ihm auch das Unkraut. Die Lernende Ophélie und ich bewaffneten uns deshalb mit Pumpspritze und Herbizid, um die Blacken, Disteln und Brennnesseln zu bekämpfen und einzudämmen.

Schon ein Tag später sah man, wie die Unkräuter eingingen. Hoffentlich hatten wir alle Blacken gefunden, denn wenn auch nur eine Pflanze absamen kann, darf man im nächsten Jahr wieder von vorne beginnen.

Zur Person
Julia Grüter aus Ruswil LU macht dieses Jahr das Vorstudienpraktikum für das Studium der Agrarwissenschaftenan der HAFL. Anfang August 2021 hat sie in Puidoux VD bei Familie Chevalley angefangen. Der Familienbetrieb verkauft im Hofladen Schafmilchglace und -joghurt sowie viele weitere Produkte.