Sind wir ehrlich, bei solchen Wetterbedingungen ist es nicht immer einfach, den richtigen Moment zu erwischen, um ideales Stadium, optimale Bodenbedingungen und zum Schluss beste Futterqualität einzufahren. Unsere Sorge war aber nicht berechtigt. Nach einer kurzen Trocknungsphase und der nächsten Feldkontrolle stellten wir fest, dass unser Bestand gerade optimal im Rispenschieben steht und die grosse Blattmasse frisch und vielversprechend ist.
Mähwerk höher stellen
Da bald der Mais auf dieser Parzelle angebaut werden soll, haben wir die Schönwetterperiode genutzt und die UFA-200-Grasmischung gemäht. Mit dem integrierten Aufbereiter am Mähwerk konnten wir die Anwelkzeit verringern, um das Futter rechtzeitig vor dem nächsten Schauer silieren zu können. Aufgrund der feuchten Bodenbedingungen haben wir das Mähwerk höher eingestellt als bei trockenen Bedingungen, nämlich auf zirka 9 cm. Das Risiko von Futterverschmutzung und anschliessender Fehlgärung wollten wir möglichst vermeiden. Da diese Mischungen in der Regel einen hohen Zuckergehalt haben und viel Ertrag versprechen, ist es uns wichtig, die Qualität möglichst ideal einzufahren. Erst vor Kurzem habe ich durch einen Beitrag auf einem deutschen Landwirtschaftskanal die massiven Auswirkungen von verschmutztem Futter erfahren.
Verschmutzung vermeiden
Durch das zu tief eingestellte Mähwerk wurde bei den darauffolgenden Wende- und Schwadarbeiten viel Schmutz ins Futter gebracht. Die anschliessenden Fehlgärungen mit Buttersäure haben die Futterqualität und dabei vor allem den Energiegehalt stark beeinträchtigt.
Zum Autor
Lukas Streit (31) ist gelernter Landmaschinenmechaniker und dipl. technischer Kaufmann. Nachdem seine Eltern den Betrieb in Hagneck BE aus langjähriger Pacht kaufen konnten, entschloss er sich, mit seiner Frau und den zwei Kindern den elterlichen Betrieb weiterzuführen. Nun macht er die berufsbegleitete Nachholbildung zum Landwirt EFZ auf dem Betrieb von Mathias und Andrea Wyss in Werdthof, Kappelen.