Anfang August habe ich mein Praktikum bei Familie Schafer in Düdingen im Kanton Freiburg begonnen. In der ersten Woche ging es mit Vollgas los. Dank der guten Einführung fühlte ich mich rasch wohl und konnte mich schnell an den neuen Alltag gewöhnen. Eine Woche später stand ich bereits auf einer Leiter und pflückte Büschelibirnen. Das hört sich hier sehr harmlos an. Ich muss aber zugeben, das kostete mich einiges an Überwindung, denn ich leide an einer Leiterphobie (wenn man dies so nennen kann).

Regionale Spezialität mit AOP-Bezeichnung

Die Büschelibirnen sind eine Freiburger Spezialität und werden hauptsächlich in diesem Kanton angebaut. Ich selbst kannte diese Birnen nicht und konnte während der Erntezeit eine Menge darüber lernen. Die Poire à Botzi ist stolze Trägerin der AOP-Auszeichnung, was für Appellation d’Origine Protégée (geschützte Ursprungsbezeichnung) steht. Man legt bei der Herstellung eines AOP-Produkts viel Wert auf Tradition und Handwerk.

Sorgfältiges Pflücken von Hand

Diese Freiburger Spezialität wird von Hand gepflückt. Ganz wichtig dabei ist: Der Stiel muss an der Birne bleiben. Dies erfordert etwas Feingefühl bei der Ernte, besonders dann, wenn sich die Birnen zuoberst in der Baumkrone versteckten. Sie sind relativ klein, im Normalfall wie ein Tischtennis- oder ein Golfball. Zudem sind sie nicht lange lagerfähig und müssen möglichst rasch verarbeitet werden.

Die Birnen kann man vielfältig einsetzen. Man kann sie zum Beispiel kochen und sterilisieren oder einlegen, um später Schnaps daraus zu gewinnen. Im Sensebezirk werden die Birnen gekocht und mit einer Karamellsauce als Beilage zu einem Fleischgericht serviert. So schmecken mir die Büschelibirnen bis jetzt am besten. Aber auch einen feinen Büschelibirnen-Schnaps kann ich wärmstens weiterempfehlen.

Zur Autorin

Eliane Geissbühler ist gelernte Pferdefachfrau EFZ. Im August hat sie das einjährige Vorstudienpraktikum für das Agronomiestudium der HAFL in Düdingen, Kanton Freiburg, bei Familie Schafer begonnen. Der Betrieb umfasst rund 80 Milch­kühe und Aufzucht. Auch eine Obstplantage mit Äpfeln, Birnen und einer Freiburger Spezalität, den Poire à Botzi AOP, befindet sich auf dem Hof. Es gibt auch eine Mastpoulethalle mit zirka 4500 Tieren.