Im Laufstall meines Praktikumsbetriebs steht ein DeLaval-Melkroboter. Zurzeit werden rund 69 Kühe mit ihm gemolken. Der Melkroboter ist kälteempfindlich und es besteht die Gefahr, dass das Wasser oder die Sensoren einfrieren.
Die Tage werden kälter
Im November erreichte uns der erste Kälteeinbruch und wir hatten Glück, dass nichts eingefroren ist. Daraufhin holten wir vier Holzelemente und montierten sie rund um den Roboter zu einer schützenden Wand. Zusätzlich dazu bestrahlt ein Heizstrahler den Roboter. Somit ist es im Roboterraum schön warm und die Kühe geniessen das sichtlich. Als der Roboter 2015 auf dem Betrieb der Familie Schafer neu eingebaut wurde, hatten sie diese Wand noch nicht. Damals wurde der Roboter komplett mit Streifenvorhängen umhüllt, die Kälte etwas eindämmen konnten. Mit dieser Methode überstand die Maschine drei Winter. Allerdings waren Schafers nie ganz zufrieden mit dieser Lösung und tüftelten an einer Verbesserung.
Kreativer Einfall
Im Jahr 2018 kam Chef auf eine Idee. Er wollte anstelle der Vorhänge eine Plexiglasscheibe mit Holzrahmen um den Roboter bauen, um ihn noch besser vor der Kälte zu schützen. Nur am Ein- und Ausgang sollten sich Streifenvorhänge befinden. Für die Umsetzung seiner Pläne bestellte er einen Schreiner aus der Umgebung auf den Betrieb. Dieser nahm die entsprechenden Masse und fertigte einen Konstruktionsplan an. Im Winter 2018 war es dann so weit. Der Schreiner hatte ganze Arbeit geleistet und mein Chef konnte die fertigen Holzelemente um den Roboter anbringen. Damit das Ganze schön einheitlich aussieht, wurde das Holz im DeLaval-Blau des Roboters angestrichen. Nun, da die Tage wieder länger werden, können wir die Elemente schon bald wieder abmontieren, waschen und verstauen, bis zum nächsten Winter.
Zur Person
Eliane Geissbühler ist gelernte Pferdefachfrau EFZ. Im August hat sie das einjährige Vorstudienpraktikum für das Agronomiestudium der HAFL in Düdingen FR, bei Familie Schafer, begonnen. Der Betrieb umfasst rund 80 Milchkühe und Aufzucht. Auch eine Obstplantage mit Äpfeln, Birnen und einer Freiburger Spezalität, den Poire à Botzi AOP, befindet sich auf dem Hof. Es gibt auch eine Mastpoulethalle mit zirka 4500 Tieren.