Das Qualifikationsverfahren (QV) steht vor der Türe, dazu wurden wir vor den Ferien am Berufsbildungszentrum Liebegg ganz ausführlich über das Vorgehen der Prüfung informiert. Das QV wird in zwei Fächern abgeschlossen: Mechanisierung und Tierhaltung.
Ich werde die Tierhaltungs-Aufgaben zum Thema Milchvieh abschliessen, worüber wir schulisch wie auch praktisch sehr viel gelernt haben.
Unerwartetes Interesse an der Genetik
Unter anderem habe ich mich mit dem Thema Genetik, das mich sehr interessiert, auseinandergesetzt. Mein Chef hat mir erklärt, auf was man achten muss bei der Auswahl des Stiers.
Ich habe mir noch nie so ausführliche Gedanken über dieses Thema gemacht. Deshalb habe ich mir die Angaben, die ich auf dem Leistungsblatt finde, nochmal genauer angeschaut.
Ich habe dafür das Leistungsblatt meines Gottikalbs, das Elin heisst, genauer unter die Lupe genommen und mir einige Angaben gut gemerkt und aufgeschrieben. Diese sollten mir dann bei der praktischen Hofprüfung noch im Kopf sein.
Nervosität zerstreuen mit dem Gottikalb
Jeder Bauer und jede Bäuerin hat andere Erwartungen an eine Kuh. Mir ist es sehr wichtig, dass die Kuh einen guten Charakter und eine gute Fruchtbarkeit hat. Mein Gottikalb Elin hat einen Gesamtzuchtwert von 1232, das ist sehr gut.
Elin ist nicht nur im Charakter super, sondern auch in den Zuchtwerten. Ich bin schon ein wenig stolz, ihr Gotti zu sein. Ich hoffe und glaube fest daran, dass aus Elin eine super tolle und produktive Kuh wird.
Natürlich bin ich auch gerne in meiner Freizeit bei Elin und gehe mit ihr an einem freien Wochenende auf einen Spaziergang. Mit ihr bin ich gerne unterwegs. Sie nimmt mir die Nervosität der bevorstehenden Hofprüfung. Mein Fazit ist: «Menschen sind cool, Kühe sind ‹kuhler›.»
Zur Person
Samira Furrer ist in Holziken AG aufgewachsen. Ihr war bereits als kleines Mädchen klar, dass sie Landwirtin werden wollte. Beim Äussern des Berufswunsches stiess sie in ihrer schulischen Laufbahn manchmal auf Kritik, aber nichtsdestotrotz verfolgte sie ihren Traum weiter. Sie absolviert ihr zweites Lehrjahr auf dem Batthof in Schlossrued AG bei Familie Ackermann, einem Milchviehbetrieb mit eigener Nachzucht. Ihr Ziel ist es, einen riesigen Hofladen zu führen.