Als Abschluss des Kapitels Tierzucht behandelten wir im Unterricht die Triple-aAa-Methode (oder auch Triple-aAa-Analyse). Haben Sie schon einmal davon gehört? Dieser Begriff war selbst für mich ein Fremdwort.
Die meisten Stiere im KB-Angebot haben im Identitätsbeschrieb eine Codierung, zum Beispiel «aAa: 612 543». Um diese besser zu verstehen, half uns unser Lehrer mit einem kurzen Vortrag.
Zuchtziel harmonisch und funktionell definieren
Zusammengefasst gibt es sechs Tierformen. Jede von Analysten beschriebene Kuh bekommt drei Zahlen, die angeben, welche Eigenschaften der Stier kompensieren soll. Bei den Stieren geben die drei oder sechs Zahlen an, welche Eigenschaften er besitzt.
Um harmonische und funktionierende Nachkommen zu züchten, paart man am besten die Kuh «aAa: 612» mit einem «aAa: 612» beschriebenen Stier an. Diese Paarung soll Funktionsfehler aufgrund des Körperbaus desTieres verhindern.
Im zweiten Teil des Unterrichts durften wir versuchen, das betriebseigene Zuchtziel festzulegen. Dafür notierten wir zuerst alle Umweltfaktoren wie Fütterung, Haltungssystem, Produktionsform und so weiter. Danach listeten wir die Zuchtwertanforderungen anhand unserer Angaben auf. Zum Schluss suchten wir die am besten geeigneten Stiere aus.
Entscheidung für die Zukunft
Entscheidend ist dabei eine ausgeglichene Anpaarung, die nicht nur das Betriebszuchtziel verkörpert, sondern auch dem Rassenziel entspricht und somit dem Betrieb und dem Herdebuch in der Zucht weiterhilft. «Eine Kuh soll nicht nur viel Milch geben und schön aussehen, sondern auch gut im Stall funktionieren und unkompliziert sein», steht in der Zeitschrift «CH-Braunvieh».
Dies ist nur möglich, indem man zusätzlich zur Leistung und dem Exterieur vermehrt auf Funktionalität bei der Anpaarung Wert legt.
Zur Person
Francesco De Benedetto ist in der Zweitausbildung zum Landwirt EFZ und war Kandidat für den Lehrling des Jahres 2022. Nach seiner ersten Lehre als Sanitärinstallateur verliebte sich der 20-Jährige aus Gretzenbach SO in die Landwirtschaft, vor allem in die Rindviehhaltung. Das 3. Lehrjahr absolviert er in Entlebuch bei Familie Sempach auf dem Hof Vorderbrunnen. Aus deren Milch gibt es Emmentaler Käse und Entlebucher Käsespezialitäten.