Auf dem Betrieb von Familie Gisiger erfolgt die Abkalbung saisonal auf den Herbst/Winter hin, da die Kühe den Sommer auf der Alp verbringen. Deshalb kommen momentan laufend neue Kälber hinzu.

Ein Kalb für Parenthese

Am Dienstag wollte das Rind Parenthese kalben. Mein Chef Alain installierte das Handy von Fabienne als Kamera im Stall, während es per Whatsapp mit dem Telefon von Alain verbunden war. So konnten wir beim Mittagessen schauen, was Parenthese machte. Die Geburt verlief ohne Probleme.

Hier verbringen die Kälber die ersten Stunden nach der Geburt mit der Mutter, so können sie bei der Kuh saugen. Anschliessend werden sie einige Tage separat gehalten und von Hand mit der Flasche getränkt. Im Moment haben wir nur das Kalb von Parenthese, das so getränkt wird. Die anderen Kälber werden in Gruppen gehalten. Die beiden nächstkleineren Kälber sind etwa zehn Tage alt und wir tränken sie mit der kleinen Milkbar, die fünf Plätze hat.

Alle wollen trinken

Die grösste Gruppe Kälber besteht aus 19 Stück, sie haben auch einen Auslauf und können ins Freie. Diese zu tränken, ist nicht immer gleich einfach: Sie werden mit der 20-plätzigen Milkbar getränkt. Wenn ich mit der Milch komme, warten sie schon alle, und wenn ich den Auslauf öffne, um die Milkbar hineinzustellen, muss ich aufpassen, dass keine Kälber herausdrängen. Die Milch transportieren wir per Raupenschubkarre. Die Kälber bekommen pro Mal etwa 80 Liter Milch. Diese verteile ich auf drei Kannen, welche ich von der Raupenschubkarre aus dann in die Milkbar giesse. Dabei muss ich immer darauf achten, dass die Kälber in der Zwischenzeit die Milkbar nicht umwerfen. Wenn die Milch dann am richtigen Ort ist, schaue ich kurz, dass jedes Kalb einen Nuggi hat, bevor ich sie allein lasse und andere Dinge mache. Die grössten 15 Kälber werden nun mit dem Kessel abgetränkt. Im Moment sind sie noch nicht so zufrieden, dass sie nicht mehr an der Milkbar saugen können. Dafür bekommen sie eine sehr gute Futtermischung. Die vielen Kälber geben viel zu tun, jedoch mache ich diese Arbeiten gerne. Es ist toll, zu sehen, wie sie wachsen und sich entwickeln.

Zur Person
Selina Eberhard aus Messen absolviert das Vorstudienpraktikum Agronomie bei der Familie Gisiger in St-Triphon VD. Es ist ein Milchviehbetrieb mit Alpwirtschaft.