«Ich leggä a jedäm sis Trichäli a, miär chönid hüt wieder uf d‘Almig ga.» Wie im Lied «Än altä Älper» besungen, war es am Samstag, 26. Juni nun endlich so weit. Gestartet hatte das Projekt Alpaufzug aber bereits am Freitag. 25 Rinder kamen per Viehtransporter von einem befreundeten Bauer nahe St. Gallen nach Schindellegi im Kanton Schwyz, wo unsere zehn Rinder dazu geladen wurden. Nach einer weiteren Stunde Fahrt erreichten wir das Zwischenziel Bisisthal, wo die Rinder die Nacht verbringen durften (Danke Wisl!).
700 Höhenmeter hinauf
Am Samstag war Tagwache um 04.30 Uhr, damit wir um 05.30 Uhr mit den Rindern die zirka 700 Höhenmeter in Angriff nehmen konnten. Zuhause in Feusisberg wurden nach dem Melken die 20 Kühe ebenfalls in den Lastwagen verfrachtet und um sieben Uhr traten auch sie den Aufstieg in die Höhe an.
So früh gestartet wird, damit das Vieh bei einigermassen angenehmen Temperaturen den steilen Weg hinauf hinter sich bringen kann. Dass einige der Tiere schon mal auf dieser schönen Alp sein durften, erkannte man erstens an ihrem ungebremsten Drang Richtung «obsi» und zweitens an der Art, wie sie mich begrüssten.
Da dank den zahlreichen Helfern und Helferinnen alles rund lief, war die erste Gruppe mit den Rindern um 08.30 Uhr, die zweite mit den Kühen eine Stunde später bereits am Ziel angekommen. Dies auch dank dem traditionellen Pausenkaffee von Sandra und Erich, Danke!
Die Kleinen mit der Bahn
Anschliessend wurden die kleineren Geschöpfe, vier Mastkälber und sechs Aufzuchtkälber, für welche der Weg beschwerlich gewesen wäre, mit der Transportseilbahn hochgehievt. Als dann am Dienstag auch noch die zehn Mastschweinchen oben ankamen, war die Alpsommer-Gemeinschaft komplett. Mit allem Vieh, den zwei Hunden und drei Leuten als Alppersonal sind wir nun insgesamt 80 Lebewesen, welche zusammen einen hoffentlich unfallfreien und unvergesslichen Alpsommer erleben werden.
Zur Autorin
Petra Fässler ist auf einem Bauernhof im Kanton Schwyz aufgewachsen. Mit 22 Jahren ist sie in die Stadt Zürich gezogen und hat nach der KV-Ausbildung zehn Jahre im Büro gearbeitet. Letztes Jahr hat sie erfolgreich ihren ersten Alpsommer verbracht. Nun geht sie mit 29 das zweite Mal auf die Alp Geitenberg im Muotatal SZ mit zirka 30 Rindern und 20 Kühen.