Immer am zweiten Sonntag des Monats November feiert die Gemeinde Düdingen die St. Martins «Chilbi». Aber auch andere Gemeinden im Sensebezirk zelebrieren diese Tradition.

Traditionelle Festlichkeiten

Die «Chilbi» ist ein Erntedankfest, das mit den Familienmitgliedern, Verwandten und den Hofmitarbeiter(innen) gefeiert wird. Dieses Fest sprüht nur so vor lauter Tradition, vom Apéro bis hin zum Dessert. Bei Familie Schafer ist es Brauch, jedes Jahr zum Mittagessen ihr «Chilbimenü» zu servieren.

Zum Apéro gibt es «Seislerbrätzela». Im Vergleich zu den mir bekannten, runden, süssen «Bärner Brätzeli» sind diese gesalzen und nicht rund, sondern übereinander gekreuzt, so dass fünf Löcher entstehen. Als ich das erste Mal eine solche «Brätzela» gegessen hatte, war mein Geschmackssinn etwas verwirrt, denn ich nahm an, dass sie süss sei. Etwas Gesalzenes passte nicht in meine Vorstellung. Fazit ist, dass auch diese Variante sehr schmackhaft ist, ich aber trotz allem die gesüsste Variante bevorzuge.

Vielseitiges Menu

Nach dem Apéro wird die Hamme-Chabis-Suppe und danach das Pastetli mit Suppenhuhnfüllung serviert. Anschliessend der Hauptgang: «Hamma», Wurst, Euter, Zunge, Kartoffeln, Kabis und gedörrte Bohnen zieren den Teller.

Als Dessert gibt es Meringues mit Doppelrahm, Beeren und Schokoladencrème. Zum Kaffee dürfen die «Seislerbrätzela» ein zweites Mal nicht fehlen und auch gesüsste, gerollte Brätzeli standen zur Verfügung. Zitat von meinem Chef: «Unes Jùschts Gaffi mitem Büschelibireschnaps».

Und zum krönenden Abschluss stand für diejenigen, die noch Hunger hatten, das Abendessen auf dem Tisch bereit: Lammgigot, Pommes Frites, Büschelibirnen an einer Caramelsauce und Nüsslersalat. Ein richtiges Festmahl!

Zur Person:
Eliane Geissbühler ist gelernte Pferdefachfrau EFZ. Im August hat sie das einjährige Vorstudienpraktikum fürdas Agronomiestudium der HAFL in Düdingen FR, bei Familie Schafer, begonnen. Der Betrieb umfasst rund 80 Milch­kühe und Aufzucht. Auch eine Obstplantage mit Äpfeln, Birnen und einer Freiburger Spezalität,den Poire à Botzi AOP, befindet sich auf dem Hof. Es gibt auch eine Mastpoulethalle mit zirka 4500 Tieren.