Am Samstagmorgen um 7 Uhr geht es los: Wir fahren nach Saint Louis im Bundesstaat Missouri. Von dort geht es mit dem Flugzeug weiter nach Denver im Bundesstaat Colorado und von dort wiederum nach Seattle im Bundesstaat Washington. Seattle ist bekannt für seinen Kaffee und als «Geburtsort» der berühmten Kaffeefirma Starbucks.
Ein Zwischenhalt in der Stadt Seattle
Auf dem Weg zu unserem Hotel sehen wir den riesigen Hauptsitz von Starbucks. Nach einem leckeren Nachtessen gehts ab ins Bett. Wir werden pünktlich um 11 Uhr von einem Reisecar im Hotel abgeholt und zum Hafen transportiert. Dort wartet unser Kreuzfahrtschiff schon auf uns. Was für ein Schiff! Fast 4000 Passagiere und 1800 Mann Personal finden hier für die nächste Woche ihr neues Daheim.
Als wäre das nicht schon genug, stehen im Hafen drei weitere Kreuzfahrtschiffe bereit, um ihre Reise nach Alaska anzutreten. Um 17 Uhr geht es endlich los. Adam und ich reisen zum ersten Mal auf einem Kreuzfahrtschiff. Wir sind ziemlich gespannt, wie das so abläuft.
Jetzt heisst es: auf nach Alaska!
Unser erstes Ziel ist Juneau, der Hauptort von Alaska. Aber das geht nicht so schnell; genau genommen sind wir rund 42 Stunden unterwegs, bis wir endlich im Hafen von Juneau ankommen. Das Wetter ist perfekt, Sonnenschein und blauer Himmel. Wir verlassen das Schiff und machen uns auf den Weg zu unserem ersten Ausflugsziel: Wir wollen Wale beobachten.[IMG 2]
Rund sieben Wale zeigen sich voller Stolz und liefern eine unglaubliche Show. Wir sind umgeben von Bergen und Natur pur. Was für eine Kulisse! Man ist sich nicht bewusst, wie abgelegen Alaska wirklich ist. Juneau hat zwar Strassen, aber weit kann man auf diesen nicht fahren, denn die Strassen enden abrupt am Fuss einer Gebirgskette. Flugzeug und Schiff sind die Verkehrsmittel in Alaska.
Das unwegsame Land der Goldgräber
Ein grosser (vielleicht sogar der grösste) Wirtschaftszweig in Alaska ist der Tourismus. In Skagway, unserem nächsten Reiseziel, ist das deutlich spürbar. Eine Stadt, gebaut von Menschen, die sich mit grossen Hoffnungen und Träumen auf der Suche nach Gold auf den Weg nach Skagway und 500 Meilen (rund 800 km) weiter in das Yukon-Gebiet machten. Heute ist es ein kleiner Ort mit rund 900 Einwohnern, die mehrheitlich vom Tourismus leben. Der sogenannte «Gold Rush» brachte früher Tausende von Menschen nach Alaska.
Viele überlebten die harschen Bedingungen nicht und nur wenige wurden davon reich. Nicht viele blieben in Alaska. Auch heute leben nur wenige Einheimische das ganze Jahr über in Alaska. Die Kreuzfahrtschiffe kommen von Mai bis Mitte Oktober nach Alaska, das ist die Hochsaison. Vier bis fünf Schiffe kommen pro Tag, das sind rund 15 000 Touristen pro Tag, welche diese Orte besuchen.
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Lachs, Lachs, Lachs an jeder Ecke
Weiter geht unsere Reise durch den National Park «Glacier Bay» nach Ketchikan, «The salmon capital of the world» – die weltweite «Lachshauptstadt». Lachs, wohin das Auge reicht. Ob geräuchert, gekocht oder in seinem natürlichen Lebensraum, Lachs ist hier im Überfluss vorhanden. Die Lachse kommen aus dem Meer in die kleineren Flüsse, um dort zu laichen. Die Fische sterben, nachdem sie gelaicht haben. Glücklicherweise ist die Laichsaison noch nicht ganz vorbei und wir beobachten Tausende von Lachsen, welche sich flussaufwärts kämpfen, um dort zu laichen. Das Wetter ist genial, Sonnenschein und nicht zu warm. Wir hören von vielen Einheimischen, dass dies nicht dem normalen Alaska-Wetter entspricht. Rund 300 Tage im Jahr gibt es hier Niederschläge; ob Regen oder Schnee: Nass ist es immer.
Eine tolle Woche voller neuer Erlebnisse
Und schon geht die Reise weiter, unser nächster Stopp ist in Kanada, genau genommen Victoria in British Colombia. Dies ist allerdings nur ein kurzer Stopp am letzten Abend, bevor es zurück nach Seattle geht. Und schon ist unsere Reise zu Ende. Was für eine tolle Woche mit vielen Eindrücken und neuen Erkenntnissen.
Alaska werden wir sicherlich wieder besuchen. Doch nach einer Woche sind wir froh, wieder gesund und munter zu Hause anzukommen. Ich glaube sehr, dass unsere Helfer auch glücklich sind, dass wir wieder zu Hause sind. Wir können uns glücklich schätzen, dass wir tolle Menschen in unserem Leben haben, die sich während unserer Abwesenheit um unsere Tiere kümmern.
Zur Person: Nach dem Agronomiestudium an der HAFL absolvierte Melanie Annegers-Reinmann ein Praktikum auf Schweinebetrieben in den USA, wo sie ihren jetzigen Ehemann Adam Annegers kennenlernte. 2014 wanderte sie aus. Sie ist bei einem internationalen Futtermittelhersteller angestellt. In Gladstone im Bundesstaat Illinois wohnen sie und ihr Mann auf der Familienfarm, wo sie das Land verpachtet haben und eine Labradorzucht betreiben.