Der Regen lässt auf sich warten und die Bewässerungsanlagen laufen auf Hochtouren. Momentan werden die Maisfelder mit Fungiziden behandelt, um Pilzerkrankungen vorzubeugen. Ein Flugzeug übernimmt hier diese Arbeit.
Seit Mai, Drei Würfe, 24 Welpen
Mein Ehemann Adam Annegers und ich sind uns hier in Gladstone immer noch am Einleben. Der Juli war ein stressiger Monat, doch das Hundehaus ist schon fast fertiggestellt. Was jetzt noch fehlt, ist der Feueralarm, das Telefon-Festnetz und das Internet. Ziel ist es, dieses Wochenende unsere Hunde einziehen zu lassen.
In unserer Garage, welche zum Hunde-Geburtsraum umfunktioniert wurde, haben wir momentan noch zehn Welpen. Diese sind gerade einmal neun Wochen alt. Seit Mai hatten wir drei Würfe und somit gesamthaft 24 Welpen.
Viel Arbeit ist da vorprogrammiert. Zum Glück macht es mir grosse Freude und Spass, mich um die kleinen Hündchen zu kümmern. Zwei der drei Würfe wurden von zwei unserer importierten Hündinnen geboren.
Zwei Neuzugänge zur Zucht
Star und Breeze haben bei uns seit letzten November ein neues zu Hause gefunden. Beide kamen aus Grossbritannien zu uns. Die zwei Hündinnen haben sich so richtig gut eingelebt und es hat uns riesig gefreut, dass die Geburt gut über die Bühne ging. Am ersten Juni brachte Star zehn und Breeze acht Welpen zur Welt.
Wir haben in unserer Garage Zwinger mit Welpenboxen eingerichtet. Die Klimaanlage durfte natürlich nicht fehlen und läuft jetzt noch auf Hochtouren. Es ist hier üblich, dass die Welpen mit acht Wochen ein neues Zuhause finden, deshalb haben uns viele der 24 Welpen schon verlassen.
«Chilbi» ohne Marktstände «County Fair»
Während der letzten Woche fand in unserem County (kann mit einem Amt verglichen werden) der jährliche «County Fair» statt. Es ist so was wie eine «Chilbi» oder ein Markt, dieser ist jedoch stark mit der Landwirtschaft verbunden und hat nicht viel mit Marktständen zu tun.
Dienstag bis Freitag finden verschiedene Tierschauen statt. Um ein Tier vorführen zu dürfen, muss man jünger als 21 Jahre sein. Dieses Jahr findet wegen der Vogelgrippe keine Geflügelschau statt. Um diese Tierschauen besser zu verstehen, muss ich zuerst etwas erklären. Hier wird die Landwirtschaft während der Schulzeit mit verschiedenen Vereinen stark gefördert.
Die Gruppierung FFA (Future Farmers of America) und 4-H-Gruppen geben den Kindern eine Möglichkeit, mehr über die Landwirtschaft, die Natur und andere Themen zu erfahren. In den 4-H-Gruppen sind Kinder oder auch schon Jugendliche, die sich regelmässig mit Gruppenleitern treffen und dort ihre Projekte besprechen. Dies hat nichts mit der Schule zu tun, es ist freiwillig, quasi ein Hobby für die Kinder. Jedes Kind arbeitet das ganze Jahr hindurch an einem oder mehreren Projekten.
Ein Tier kann ein Projekt sein oder auch, mehr über Backen, Nähen oder Gemüseanbau zu lernen. Die Liste ist endlos, das Ziel das Gleiche: den Kindern Verantwortung und Wissen zu vermitteln. All diese Projekte werden dann am jährlichen «County Fair» vorgestellt und von Juroren beurteilt.
Fahrer mit Fäusten «Figure 8 Race»
Es ist Zeit, nach der vielen Arbeit etwas Spass zu haben. Freitag- sowie Samstagabend findet während unserem «County Fair» ein etwas spezielles Autorennen statt. Das sogenannte «Figure 8 Race». Statt in einem Kreis, fahren die Autos die Linie einer Acht nach. Das führt dazu, dass sie manchmal ineinander fahren.
Dementsprechend sehen die Autos auch aus. Viele der Autos müssen nach dem Rennen mit einem Traktor oder Stapler von der Bahn gebracht werden, da sie nicht mehr fahrtüchtig sind. Auch wenn dies etwas lächerlich tönt, sind diese Rennen in unserer Region sehr beliebt und unter den Fahrern herrscht grosse Konkurrenz.
Es kann durchaus auch vorkommen, dass das Rennen unterbrochen werden muss, da die Fahrer mit Fäusten ihren Streit austragen. Dieses Jahr blieb es ziemlich ruhig und wir genossen das schöne Wetter und das «Chilbi»-Essen.
Zur Person
Nach dem Agronomiestudium an der HAFL beschloss Melanie Annegers, ein Praktikum auf Schweinebetrieben in den USA zu absolvieren. Dort lernte sie ihren jetzigen Ehemann Adam Annegers kennen und wanderte 2014 aus. Sie arbeitete zuerst in der Forschung im Schweinebereich und ist nun bei einem internationalen Futtermittelhersteller angestellt. In ihrer Freizeit ist Melanie oft auf dem Hobby-Betrieb ihrer Schwiegereltern oder auf der Jagd.