Kühlere Nächte erinnern uns daran, dass der Herbst langsam, aber sicher Einzug hält. Die Landwirte ernten den Silomais und machen die Mähdrescher parat, um die Körnermaisernte zu beginnen. Agrotourismusbetriebe wie zum Beispiel Kürbis- oder Äpfelfarmen öffnen ihre Tore für die Saison. Die Läden verkaufen Halloween-Dekorationen im Rekordtempo.
Weniger Ferienhunde, dafür ein wahrer Welpensegen
Die Sommerferien sind vorbei und die Kinder sind wieder in der Schule. Für uns bedeutet das, dass wir endlich etwas aufatmen können. Während der Sommerferien war unser Hundehaus voll mit Ferienhunden. Jetzt, da die Feriensaison vorbei ist, hat die Anzahl Ferienhunde aber wieder stark abgenommen. Ganz ruhig wird es hier jedoch nie. Zwei unserer Labradorhündinnen haben gerade Welpen, siebzehn Stück, um genau zu sein.
Die Kleinen bleiben acht Wochen bei uns, bevor sie in ihr neues Zuhause gehen. Mit so vielen Welpen sind wir rund um die Uhr damit beschäftigt, die Hundezwinger zu putzen und die Rasselbande zu füttern. Zum Glück sind sie alle zuckersüss, das macht die Arbeit etwas angenehmer. Aber nicht nur die Welpen halten uns auf Trab.
Der erste Tag auf der Jagd
Die Enten- und Gänsejagd hat Anfang September begonnen. Das ganze Jahr hindurch trainierten Adam und Aiden mit unseren Hunden, nun heisst es «Showtime». Zusammen mit einigen Kollegen wurde seit August eifrig daran gearbeitet, dass unser Sumpfgebiet Anfang September für die Jagd parat ist.
Lockvögel wurden im Wasser platziert, ein Versteck für die Jäger wurde gebaut und sogar ein hölzerner Steg wurde angelegt, damit niemand durch den Sumpf marschieren muss. Und jetzt ist es endlich so weit: Aidens erster Tag auf der Jagd ist da.
Frühmorgens machen sich die Männer mit ihren Gewehren auf, um zu sehen, ob sich wohl Gänse oder Enten heute in unserem Sumpfgebiet niederlassen. Ich bleibe zu Hause, das Jagen überlasse ich lieber den Männern. Ich habe hier Wichtigeres zu tun, denn Ende August ist unser Sohn Liam zur Welt gekommen.
Grosse Freude am Erfolg
Ich geniesse momentan die Zeit daheim mit ihm. Und ganz ehrlich: Das Jagen ist nicht mein Ding. Während ich mein Frühstück esse, bekomme ich die ersten Updates von der Jagdgruppe. Es ist ein perfekter Morgen, etwas kühl, aber die Sonne strahlt in voller Pracht. Eine Gruppe Gänse ist anscheinend über den Sumpf geflogen, aber viel zu weit entfernt. Sie konnten nicht geschossen werden. Das Warten geht also weiter.
Ein paar Stunden später schickt mir Adam das erste Foto. Aiden hat seine ersten Enten geschossen. Mit einem Schuss hat er sogar zwei Enten erlegt. Was für ein Glück! Ich bin mir nicht sicher, wer mehr Freude hat, Adam oder Aiden.
Die nächsten paar Morgen verbringen die beiden zusammen mit Jagen. Ich gönne es ihnen, denn das Jahr hindurch haben sie hart mit den Hunden für diesen Moment trainiert. Ich hoffe, dass diese Jagdsaison besser wird als letztes Jahr. Unser Sumpfgebiet war da nämlich trocken und die Enten und Gänse blieben ihm fern. Aber so, wie es aussieht, wird es dieses Jahr hoffentlich eine erfolgreiche Jagdsaison.
[IMG 2] Zur Person: Nach dem Agronomiestudium an der HAFL absolvierte Melanie Annegers-Reinmann ein Praktikum auf Schweinebetrieben in den USA, wo sie ihren jetzigen Ehemann Adam Annegers kennenlernte. 2014 wanderte sie aus.
Sie ist bei einem internationalen Futtermittelhersteller angestellt. In Gladstone im Bundesstaat Illinois wohnen sie und ihr Mann auf der Familienfarm, wo sie das Land verpachtet haben und eine Labradorzucht betreiben.